Zölle | Was bedeuten Handelsabkommen für Ihr Portfolio?
Vergangene Woche verlautbarten die USA neue Handelsabkommen mit den Philippinen und Japan – und gestern endlich auch mit der EU (nach vorhergehenden “Deals” mit Großbritannien, Indonesien
und Vietnam sowie einem Rahmenabkommen mit China). Die Aktienmärkte reagierten positiv auf die Ankündigung des Handelsabkommens mit Japan, der dortige Leitindex Nikkei-225 legte vergangene Woche um 4,1 % zu. Der gestrige Deal zwischen den USA und der EU ließ die europäischen Börsen heute Morgen höher eröffnen. Insgesamt stützt die Marktentwicklung die Performance unserer Portfolios, da wir japanische und europäische Aktien übergewichtet haben.
Diese Deals mit den wichtigsten Handelspartnern der USA sind Teil der US-Bemühungen, die Handelsabkommen vor Ablauf der Frist am 1. August abzuschließen. Wenn bis dahin keine Einigung erzielt wird, könnten höhere gegenseitige Zölle in Kraft treten. Angesichts der Bereitschaft der US-Regierung, Abkommen zu erzielen, könnte es jedoch zu einer weiteren Fristverlängerung für Länder kommen, die sich noch in Verhandlungen befinden. Insgesamt stützt die zunehmende Klarheit im internationalen Handel unsere Entscheidung, eine moderat übergewichtete Aktienallokation
beizubehalten.
Unternehmensgewinne | Bislang gemischte Bilanz
Zwei der sogenannten „Magnificent 7“-Unternehmen haben ihre Ergebnisse veröffentlicht, wobei die Marktreaktionen gemischt waren. Alphabet übertraf die Markterwartungen sowohl hinsichtlich Umsatz als auch Gewinn je Aktie und bekräftigte seine KI-Investitionen, was Technologieaktien insgesamt beflügelte (wir bleiben strukturell und thematisch bei KI engagiert). Tesla hingegen verfehlte nach schwierigen Monaten die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn, wobei das Unternehmen weiterhin mit zunehmendem Wettbewerb und Zöllen zu kämpfen hat.
Vier der verbleibenden fünf „Magnificent 7“-Unternehmen werden diese Woche ihre Ergebnisse veröffentlichen (Apple, Amazon, Microsoft und Meta). Nvidia wird seine Zahlen später im August bekannt geben. Wir gehen davon aus, dass sich die gemischten Ergebnisse fortsetzen werden, mit einigen positiven Überraschungen, aber auch einigen Enttäuschungen, wobei Investitionen im Wettlauf um die Führungsposition im Bereich KI weiterhin im Mittelpunkt stehen.
Zinsen | Weitere Senkungen nach der Sommerpause?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzinssenkungszyklus vergangene Woche unterbrochen und ihren Einlagensatz nach sieben Senkungen in Folge bei 2 % belassen. Nachdem die Inflation im Euroraum um das EZB-Ziel von 2 % schwankt, wird die Notenbank wahrscheinlich abwarten, wie sich ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU auf die Preise auswirkt. Wir rechnen noch mit einer weiteren Zinssenkung vor Jahresende, wodurch der Einlagensatz auf 1,75 % sinken würde. Da die Märkte diese Senkung bereits eingepreist haben, dürfte sie den Euro kaum beeinflussen. Wir gehen sogar davon aus, dass der Euro weiter an Wert gewinnen könnte, gestützt durch höhere Ausgaben und Investitionen in den Bereichen Infrastruktur, Energie und Verteidigung, was ausländische Kapitalzuflüsse anziehen könnten.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wird weithin erwartet, dass die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins bei ihrer Sitzung am Mittwoch bei 4,25–4,50 % belassen wird. Trotz des Drucks von US-Präsident Trump hält die Fed an ihrem datenabhängigen Ansatz in Sachen Zinspolitik fest. Die starken Beschäftigungsdaten für Juni lassen eine US-Leitzinssenkung im Juli unwahrscheinlich erscheinen. Angesichts der jüngsten Äußerungen aus dem Weißen Haus zur Geldpolitik suchen die Märkte jedoch nach Anzeichen für eine mögliche Senkung im September. Wir rechnen weiterhin in diesem Jahr noch mit moderaten Zinssenkungen, da sich das Wachstum aufgrund der durch Zölle verursachten höheren Preise verlangsamen wird. Im Gegensatz zu den EZB-Zinssenkungen sind die Fed-Senkungen noch nicht vollständig eingepreist, sodass jeder Schritt nach unten zu einer weiteren Abschwächung des US-Dollars führen könnte.
Das moderatere US-Wachstum ist ein zentrales Thema unserer Anlagestrategie in diesem Jahr und damit auch ein schwächerer US-Dollar. Daher haben wir kürzlich unser Dollar-Engagement in unseren Portfolios weiter reduziert. Während amerikanische Aktien in US-Dollar eine gute Performance erzielt haben, waren die Renditen für europäische Anleger nach Umrechnung in Euro negativ. Um dieses Risiko zu steuern, haben wir beschlossen, einen Teil unseres US-Aktienengagements abzusichern und damit den Einfluss von Dollar-Schwankungen auf die Performance zu reduzieren.
Diese Woche | Hoffnungen auf weitere Handelsdeals, Fed-Sitzung und Wachstumsdaten
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzinssenkungszyklus vergangene Woche unterbrochen und ihren Einlagensatz nach sieben Senkungen in Folge bei 2 % belassen. Nachdem die Inflation im Euroraum um das EZB-Ziel von 2 % schwankt, wird die Notenbank wahrscheinlich abwarten, wie sich ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU auf die Preise auswirkt. Wir rechnen noch mit einer weiteren Zinssenkung vor Jahresende, wodurch der Einlagensatz auf 1,75 % sinken würde. Da die Märkte diese Senkung bereits eingepreist haben, dürfte sie den Euro kaum beeinflussen. Wir gehen sogar davon aus, dass der Euro weiter an Wert gewinnen könnte, gestützt durch höhere Ausgaben und Investitionen in den Bereichen Infrastruktur, Energie und Verteidigung, was ausländische Kapitalzuflüsse anziehen könnten.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wird weithin erwartet, dass die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins bei ihrer Sitzung am Mittwoch bei 4,25–4,50 % belassen wird. Trotz des Drucks von US-Präsident Trump hält die Fed an ihrem datenabhängigen Ansatz in Sachen Zinspolitik fest. Die starken Beschäftigungsdaten für Juni lassen eine US-Leitzinssenkung im Juli unwahrscheinlich erscheinen. Angesichts der jüngsten Äußerungen aus dem Weißen Haus zur Geldpolitik suchen die Märkte jedoch nach Anzeichen für eine mögliche Senkung im September. Wir rechnen weiterhin in diesem Jahr noch mit moderaten Zinssenkungen, da sich das Wachstum aufgrund der durch Zölle verursachten höheren Preise verlangsamen wird. Im Gegensatz zu den EZB-Zinssenkungen sind die Fed-Senkungen noch nicht vollständig eingepreist, sodass jeder Schritt nach unten zu einer weiteren Abschwächung des US-Dollars führen könnte.
Hinweis: Jeder Hinweis auf die Portfoliopositionierung bezieht sich auf unsere Kernportfolios mit Verwaltungsvollmacht. Kunden mit maßgeschneiderten oder beratenden Portfolios sollten sich bei ihrem Kundenberater über ihre aktuelle Positionierung. informieren.
*Die dem vorliegenden „Markt- und Investment Update“ zugrundeliegenden Informationen stammen aus Medienberichten, öffentlich zugänglichen Unternehmensberichten und den gesondert angegebenen Quellen. Die Quellen wurden von Merck Finck auf der Basis ihrer professionellen Einschätzung als verlässlich gewertet. Merck Finck kann jedoch keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen übernehmen. Die dargestellten Annahmen, möglichen Entwicklungen und Meinungen stellen Merck Fincks professionelles Urteilzum Zeitpunktder Veröffentlichung des „Markt- und Investment Update“ dar und unterliegen der Möglichkeit der jederzeitigen Änderung, ohne dass dies zu einer entsprechenden Veröffentlichung führen muss Der „Markt- und Investment Update“ stellt in keinster Weise ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstrumentes oder der Beauftragung einer Finanzdienstleistung dar. Merck Finck weist daraufhin, dass Finanzanlagen das Risiko des vollständigen Kapitalverlustes innewohnen kann. Der Anleger sollte ausschließlich in Finanzanlagen investieren, deren Risiken er auf Basis seiner Erfahrungen und Kenntnisse verstehen kann und diese zu tragenerfinanziell bereit und in der Lage ist. Vor einer Investition in einzelne Finanzinstrumente bzw. der Beauftragung von Finanzdienstleistungen sollte unbedingt professioneller Rat eingeholt werden. Copyright © 2025: MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK (EUROPE) S.A. branch