USA: KEINE ANGST VOR DER INFLATION!

USA: KEINE ANGST VOR DER INFLATION!

Die veröffentlichten US-Inflationszahlen für März zeigen einen Sprung auf 2,6 Prozent. Auch wenn die Rate in den Folgemonaten noch anziehen sollte, dürfte die Teuerungsrate nicht nachhaltig steigen.
Blitzlicht vom 13. April 2021

Der starke Anstieg der US-Inflation im März von 1,7 auf 2,6 Prozent kommt nicht überraschend. Er reflektiert primär Basiseffekte aus den stark gestiegenen Rohstoff- und speziell Energiepreisen sowie erste leichte Effekte einer anziehenden Nachfrage nach dem vorangegangenen Konjunktureinbruch und Inflationsrückgang im vergangenen Jahr. Wir erwarten zwar, dass der Inflationsschub im zweiten Quartal noch an Fahrt gewinnt und die Teuerungsrate in den USA weiter steigen wird. Doch das sollte ein Strohfeuer bleiben. Bis Anfang 2022 dürfte sich die US-Inflation auf nur noch knapp über 2 Prozent verlangsamen. Die im Markt weit verbreiteten mittelfristigen Inflationssorgen erscheinen uns übertrieben.

In der Beurteilung der Inflation ist auch deswegen Gelassenheit angezeigt, weil der Aufwärtsdruck bislang nicht maßgeblich vom Arbeitsmarkt über eine steigende Lohndynamik angetrieben wird. Diese dürfte sich, wenn dann nur langsam erholen und damit allenfalls moderat und Schritt für Schritt zur Inflation beitragen, während auf der anderen Seite die Basiseffekte auslaufen. Zudem ist bislang nicht absehbar, dass das Wachstum der Geldmenge infolge der lockeren Zentralbankpolitik zu einem spürbaren Anstieg der Inflation führt.

Dennoch: Die Tiefpunkte des letzten Jahres werden wohl weder die Inflationsraten noch die Renditen im Jahr 2020 so bald wieder erreichen. Etwas höhere Inflationsraten sind letztlich ein Schritt auf dem Weg zur Normalisierung. Langfristig wirken allerdings Demografie und Digitalisierung weiterhin als stark disinflationäre Kräfte.


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