Kommenden Mittwoch stehen in den USA die Inflationsdaten für September an - sollten sie, auch wenn Shutdown-bedingt erst später veröffentlicht - nach oben überraschen, könnte das weitreichende Folgen haben. "Wir rechnen im September mit einem Anstieg der US-Inflationsrate auf über 3%", sagt Robert Greil "und auch in den Folgemonaten erst mal mit Inflationsdruck nach oben". 

Der Chefstratege von Merck Finck: "Nachdem sich die US-Notenbank derzeit eigentlich primär auf den Arbeitsmarkt fokussiert, könnte ein stärker als erwarteter Preisanstieg ihr 2%-Inflationsziel wieder mehr ins Zentrum rücken." Greil: "Das könnte weniger FED-Leitzinssenkungen als vom Markt erwartet bedeuten, und auch bereits bei der Oktober-Sitzung für eine erneute Zinspause sorgen." Grundsätzlich rechnet Greil allerdings mit einem - nicht nur - zollgetriebenen vorübergehenden Inflationsanstieg in Richtung dreieinhalb Prozent.

Außer den Einzelhandelsumsätzen für September, die ebenfalls Shutdown-bedingt verschoben werden könnten, stehen kommende Woche keine weiteren Top-Makrodaten auf der US-Agenda. Und auch Asien steht vor einer ruhigen Datenwoche: Erwähnenswert ist dabei vor allem Japans finale Industrieproduktion im August am Mittwoch.

In Europa ist der Datenflow ebenfalls dünn: In Deutschland kommen am Dienstag die finale September-Inflation sowie am Donnerstag die ZEW-Konjunkturerwartungen, die auch für den gesamten Euroraum publiziert werden. Euroraumweit kommen am Mittwoch die Industrieproduktion sowie am Donnerstag die Handelsbilanz für August hinzu. Und in Großbritannien erscheint der Arbeitsmarktbericht am Dienstag, gefolgt vom Bruttoinlandsprodukt im August und den finalen September-Inflationsdaten am Donnerstag.

Robert Greil, CFA, 
Chefstratege 
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK

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