Das Makrodaten-Highlight der kommenden Woche sind die US-Inflationsdaten für April am Dienstag: „Die US-Inflation dürfte gegenüber April nicht spürbar gesunken sein“, sagt Robert Greil. Und: „Das Problem ist nicht das – wenn auch leicht höhere als in der Eurozone – gegenwärtige Inflationsniveau, sondern die Gefahr eines vor allem auf Basis der Trump-Zölle spürbar steigenden Inflationstrends“, so der Chefstratege von Merck Finck. Greil: „Die Inflationserwartungen der US-Verbraucher auf Sicht von einem Jahr haben sich mehr als verdoppelt – die Bedenken sind also groß, dass das Leben noch spürbar teurer wird, was Stimmungsindikatoren wie das Verbrauchervertrauen bereits deutlich eintrübt und damit ein Risiko für das US-Wachstum bedeutet.“ Die Konsequenz für die Notenbank: „Die Fed könnte daher erst einmal weiter abwarten – sprich auch im Juni ihre Leitzinsen zum Missfallen von Donald Trump nicht senken.“
Abgesehen von den Inflationsdaten stehen in den USA kommende Woche am Donnerstag die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion für April auf der Agenda, bevor am Freitag das von der University of Michigan erhobene vorläufige Verbrauchervertrauen für Mai kommt.
In Deutschland sind die „ZEW“-Konjunkturerwartungen für Mai am Dienstag sowie tags darauf die finalen Inflationszahlen für April die wichtigsten Makrodaten. Die „ZEW“-Konjunkturerwartungen für Mai kommen am Dienstag auch für die Eurozone, für die am Donnerstag die zweite Schätzung des Bruttoinlandsprodukts im Startquartal 2025 publiziert wird, genauso wie die Industrieproduktion für März. Am Freitag folgt dann noch die Handelsbilanz für März.
In Großbritannien stehen der April-Arbeitsmarktbericht für April am Dienstag auf der Agenda sowie zwei Tage darauf das vorläufige Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal sowie die Industrieproduktion für März. Und in Japan startet die Makro-Datenwoche mit der Eco Watchers Umfrage für April, bevor am Mittwoch die Produzentenpreise für April folgen. Zum Wochenabschluss kommen am Freitag die vorläufigen Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal des Jahres sowie finale Daten zur März-Industrieproduktion. Für China stehen kommende Woche keine wichtigen Konjunkturdaten an.
Robert Greil, CFA,
Chefstratege
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK