USA | Eine weitere Leitzinssenkung

Wie erwartet senkte die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr und verringerte ihr Zielband um 25 Basispunkte auf 3,50-3,75 %. Der Vorsitzende Jerome Powell verwies auf einen etwas schwächeren Arbeitsmarkt und stellte fest, dass das Lohnwachstum möglicherweise zu hoch angesetzt ist. Auch der Inflationsdruck scheint etwas schwächer zu sein als erwartet.

Die Fed kündigte außerdem eine Wiederaufnahme der quantitativen Lockerung mit monatlichen Käufen von kurzlaufenden US-Staatsanleihekäufen in Höhe von 40 Mrd. US-Dollar an, was die Anleihekurse stützen dürfte. Zudem hob sie ihre Prognose für das amerikanische Wirtschaftswachstum 2026 um einen halben Prozentpunkt auf 2,3 % an, was in etwa mit unserer über dem Konsens liegenden Einschätzung übereinstimmt. Während der künftige Leitzinspfad weiterhin von den Daten abhängt, deuten die Projektionen der Fed auf jeweils eine Zinssenkung in den nächsten beiden Jahren hin, was einen Tiefpunkt von 3,125 % bedeuten würde. Wir stimmen zwar mit diesem Endsatz überein, glauben aber, dass bereits beide Leitzinssenkungen im Jahr 2026 erfolgen könnten. Donald Trump wird wohl in Kürze einen neuen Fed-Chef verkünden. Die Märkte sehen dabei Trumps Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, Kevin Hassett, als Spitzenkandidaten. Dies könnte bedeuten, dass der Ausschuss im nächsten Jahr noch etwas mehr zu Zinssenkungen tendiert.

 

Portfoliopositionierung | Bevorzugung von Aktien gegenüber Anleihen

Wir bevorzugen in unserer taktischen Asset Allocation weiterhin Aktien gegenüber Anleihen und halten unsere Portfolios breit gestreut. Nach Gewinnmitnahmen bei japanischen Aktien, um diese Position wieder auf neutral zu bringen, sind wir nun in Aktien aus den USA, Europa und den Schwellenländern übergewichtet. US-Aktien bieten weiterhin ein starkes Wachstumspotenzial, während die Schwellenmärkte attraktiv bewertet sind. Außerdem bevorzugen wir Europa aufgrund seiner Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben sowie der möglichen Vorteile, die sich ergeben, wenn die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine nachlassen.

Im Rentenbereich haben wir japanische Staatsanleihen verkauft und währungsgesicherte britische Staatspapiere sowie Staatsanleihen der Eurozone mit kurzer Laufzeit hinzugefügt. Gold, Rohstoffe und inflationsgebundene Anleihen bleiben wichtige strategische Diversifikatoren.

Um das Konzentrationsrisiko bei großen US-Technologiewerten zu verringern, bleiben wir in einem gleichgewichteten US-Aktienindex investiert, der auf Industrie- und Finanzwerte ausgerichtet ist. Diese Branchen könnten von Konjunkturmaßnahmen und Deregulierung profitieren. Gegebenenfalls setzen wir auch "Versicherungs"-Strategien ein, die darauf ausgelegt sind, bei sinkenden Aktienkursen zuzulegen.

 

Diese Woche | Geldpolitik bleibt im Fokus

Gleich drei große Notenbanken halten diese Woche noch ihre Treffen ab. Wir gehen dabei davon aus, dass die Bank of England am Donnerstag ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird, was durch die verbesserten Inflationsaussichten unterstützt werden sollte. Die britischen Inflationsdaten für November, die am Mittwoch erwartet werden, dürften gegenüber dem Oktober (3,6 %) sinken. Die Europäische Zentralbank (tagt ebenfalls am Donnerstag) wird ihren Einlagensatz von 2,0 % angesichts der weiter nahe ihrem 2%-Ziel befindlichen Inflation im Euroraum wohl stabil halten. Des Weiteren glauben wir, dass die Bank of Japan am Freitag ihre Leitzinsen anheben wird. Die japanische Inflation, die ebenfalls am Freitag veröffentlicht wird, dürfte leicht unter die 3 % vom Oktober sinken, damit allerdings über dem Zielwert bleiben.

In den USA dürfte der auf Dienstag verschobene Arbeitsmarktbericht nach der Datenlücke vom Oktober Klarheit über die Arbeitsmarkttrends bringen und auf eine weitere Abschwächung hindeuten. Am Donnerstag wird der verspätete US-Inflationsbericht für November veröffentlicht, der aufgrund von Zolleffekten wahrscheinlich über den 3 % vom Oktober liegen wird. In Europa inklusive Deutschlands werden die Einkaufsmanagerindizes und mehrere Stimmungsindikatoren (inklusive dem Ifo-Geschäftsklima am Mittwoch und dem ebenfalls deutschen GfK-Konsumklima am Freitag) noch vor der Jahreswende Aufschluss über die Unternehmensaktivität und -sentiment sowie die Verbraucherstimmung geben.

Hinweis: Jeder Hinweis auf die Portfoliopositionierung bezieht sich auf unsere Kernportfolios mit Verwaltungsvollmacht. Kunden mit maßgeschneiderten oder beratenden Portfolios sollten sich bei ihrem Kundenberater über ihre aktuelle Positionierung. informieren.  

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