Private Markets: Ein neues Kapitel der Investitionsdemokratisierung
Mit der Einführung von ELTIF 2.0 durch die EU wird der Zugang zu Private Markets demokratisiert – und qualifizierten Einzelanlegern* eröffnet sich die Möglichkeit, ihre Portfolios an eine Ära des Wandels anzupassen.
Dekarbonisierung, Digitalisierung und Deglobalisierung erfordern neue Investmentstrategien. Das klassische 60/40-Modell – 60 % Aktien, 40 % Anleihen – gerät an seine Grenzen. Private Markets bieten neue Diversifikationsmöglichkeiten und attraktive Chancen jenseits der Börsen.
Das erklärt, warum institutionelle Anleger wie Pensionsfonds, Stiftungen oder Family Offices zunehmend in Private Markets investieren. Sie ermöglichen gezieltere Investments in Unternehmen, die den Wandel vorantreiben – und tragen zur Stabilisierung der Portfolios bei.
Dank ELTIF 2.0 sind Private Markets nun auch qualifizierten Privatanlegern zugänglich. Die im Jahr 2024 in Kraft getretene Reform zielt darauf ab, durch angepasste Regularien neue Investorengruppen zu erreichen – ein Meilenstein der Investmentdemokratisierung.
Private Markets verstehen
Private Markets umfassen vier Hauptbereiche – alle vereint durch ihre Langfristigkeit und eingeschränkte Liquidität:
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- Private Equity: Der bekannteste Bereich. Beteiligung an Unternehmen mit dem Ziel, deren Wachstum und Profitabilität über 5–8 Jahre zu steigern.
- Private Debt: Alternativen zu Bankkrediten – Fonds vergeben direkte Unternehmensdarlehen mit oft attraktiveren Zinsen.
- Infrastrukturinvestments: Kapital für Projekte im Bereich Energie, Transport, digitale Infrastruktur. Diese Anlagen gelten als stabil und konjunkturunabhängig.
- Immobilien: Investments in physische Gebäude – mit Fokus auf Mietrenditen und Wertsteigerung.
Vorteile von Private Markets
Der größte Vorteil: Langfristig überdurchschnittliche Renditen. Das liegt u. a. an der sogenannten Illiquiditätsprämie – einem Risikoaufschlag für eingeschränkt handelbare Anlagen.
Zwischen 2008 und 2023 zeigten Private Equity, Private Credit und Private Real Estate eine überdurchschnittliche Performance gegenüber börsengehandelten Anlageklassen – auch risikoadjustiert (Rendite im Verhältnis zur Volatilität). Zwar sind diese Ergebnisse keine Garantie für die Zukunft, sie unterstreichen aber das Potenzial.
Private Markets weisen zudem eine geringe Korrelation zu traditionellen Aktien- und Anleihemärkten auf – ein besonders wertvoller Vorteil in volatilen Zeiten, etwa während der US-Zollpolitik

ELTIF 2.0: Geeignet für qualifizierte Privatanleger
Mit ELTIF 2.0 wurde ein Rahmen geschaffen, der gezielt qualifizierten Privatanlegern Zugang zu Private Markets ermöglicht. Ziel ist es, sowohl neue Anlagemöglichkeiten zu schaffen als auch Kapital in die europäische Realwirtschaft zu lenken.
Die ursprüngliche ELTIF-Verordnung von 2015 wurde modernisiert:
- breiteres Spektrum zulässiger Investments
- Mindestanlagebetrag ab 50.000 €
- stärkere Anpassung an MiFID-Schutzmechanismen
Ergebnis: Institutionelle Anlagemöglichkeiten mit Verbraucherschutz – in einem klar regulierten Rahmen.
Liquiditätsrisiken berücksichtigen
Private Markets sind per Definition illiquide – also nicht jederzeit handelbar. ELTIFs begegnen diesem Aspekt mit regelmäßigen Rückgabemöglichkeiten, z. B. quartalsweise.
Immer mehr Produkte setzen auf sogenannte Evergreen-Strukturen ohne feste Laufzeit – mehr Flexibilität, aber dennoch deutlich weniger Liquidität als bei klassischen Fonds.
Private Markets für alle?
Dekarbonisierung, Digitalisierung und Deglobalisierung verändern Wirtschaft und Finanzmärkte. Private Markets eröffnen neue Chancen: Beteiligungen an Unternehmen des Wandels und Portfolioschutz in unsicheren Zeiten. Mit ELTIF 2.0 – insbesondere in Evergreen-Struktur – wird diese Anlageklasse auch für Privatanleger zugänglich. Eine echte Chance, moderne Portfolios zu gestalten.
Die Merkmale von Anlagen in Private Markets – darunter der Zugang zu attraktiven Anlagechancen, das Potenzial für höhere Renditen und die geringere Korrelation mit öffentlichen Märkten – machen sie zu einer interessanten Option für Anleger. Sie können dazu beitragen, ausgewogene und robuste Portfolios aufzubauen. Wichtig ist, dass sie zunehmend auch für Privatanleger zugänglich werden, insbesondere durch die Auflegung spezieller Fonds für vermögende Privatkunden. Es ist jedoch wichtig, die Merkmale und Risiken von Private Markets zu verstehen, um zu entscheiden, ob sie für Ihre individuelle Situation, Ihre Ziele und Ihre Risikobereitschaft geeignet sind. Wenden Sie sich gerne an einen Kundenberater von Merck Finck, um mehr zu erfahren, oder laden Sie unseren Investitionsleitfaden für Private Markets herunter.
Entdecken Sie unseren Investitionsleitfaden für Private Markets
Wichtige Hinweise
- Nur für professionelle und qualifizierte Anleger
- Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden
- Der Wert kann steigen oder fallen – ein Totalverlust ist möglich
- Alternative Investments (z. B. Private Markets) sind illiquide und risikobehaftet – nicht für alle Anleger geeignet
* Ein qualifizierter Anleger ist eine natürliche oder juristische Person, die über ausreichende Kenntnisse und Mittel verfügt, um die Risiken komplexer Finanzinstrumente zu verstehen.
Wichtige Informationen
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Investitionen setzen Ihr Kapital einem Risiko aus.
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Der Wert Ihrer Anlagen kann sowohl steigen als auch fallen, und Sie können Ihr investiertes Geld ganz oder teilweise verlieren.
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Die steuerliche Behandlung hängt von den individuellen Umständen ab und kann sich ändern.
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Die Steuerplanung wird nicht von der Financial Conduct Authority oder der Prudential Regulation Authority geregelt.