Die Woche der Zinswende

Es ist soweit: „Der 6. Juni wird die Zinswende quasi amtlich machen“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck hat keinen Zweifel daran, „dass die EZB kommenden Donnerstag ihre erste Leitzinssenkung seit Jahren vornimmt – und zwar um 25 Basispunkte, womit der Hauptrefinanzierungssatz auf 4,25 Prozent und der Einlagensatz auf 3,75 Prozent sinken dürfte“. Die Finanzmärkte bewegt laut Greil aber viel mehr, wie es danach weitergeht: „Wir rechnen auf Basis des wohl nur noch leicht und nicht linear nachlassenden Inflationsdrucks im Jahresverlauf 2024 noch mit ein oder zwei weiteren EZB-Schritten nach unten – mehr dürfte auch angesichts des bereits wieder anziehenden Wachstums weder sinnvoll noch notwendig sein.“

Starten wird die kommende Woche datenseitig mit den finalen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Europa, den USA und Japan (am Mittwoch auch für den Dienstleistungssektor). Wichtiger für die Märkte sind jedoch die amerikanischen „ISM“-Einkaufsmanagerberichte am Montag (Industrie) und Mittwoch (Dienstleistungen). Zudem werden an diesen beiden Tagen auch noch ähnliche „PMI“-Aktivitätsberichte für China publiziert. In den USA kommen darüber hinaus am Dienstag die Auftragseingänge für April, am Donnerstag die entsprechende Handelsbilanz und am Freitag der Arbeitsmarktbericht für Mai.

In Deutschland stehen neben den endgültigen Einkaufsmanagerindizes am Dienstag die Arbeitsmarktdaten für Mai, am Donnerstag die Auftragseingänge der Industrie und am Freitag die Industrieproduktion sowie die Handelsbilanz für April zur Veröffentlichung an. Im Euroraum kommen am Mittwoch die Produzentenpreise und am Donnerstag die Einzelhandelsumsätze (beide für April), bevor am Freitag das finale Bruttoinlandsprodukt für das Startquartal 2024 die Woche beschließt.

Robert Greil, CFA, 
Chefstratege 
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK

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