Was Sie wissen müssen
- Bei unserer jüngsten Portfolioadjustierung haben wir uns für eine "in etwa neutrale" Aktienpositionierung bei risikoärmeren Anlageprofilen und eine leichte Übergewichtung bei risikoreicheren Profilen entschieden, anstatt unsere frühere Übergewichtung vollständig wiederherzustellen. Dadurch konnten wir von der Aktienerholung Ende April und Anfang Mai profitieren. Mit der zwischenzeitlichen Erholung der Aktien sind wir nun leicht übergewichtet. Angesichts der nachlassenden Handelsspannungen, einschließlich der jüngsten Vereinbarung zwischen den USA und China hinsichtlich einer Senkung der hohen Zölle für einen Zeitraum von zunächst 90 Tagen, halten wir an dieser Übergewichtung fest.
- Wir kaufen japanische Aktien aufgrund des dort soliden Gewinnwachstums, anhaltender Corporate Government Reformen und möglicher Fortschritte bei den Handelsgesprächen mit den USA. Da die Bank of Japan ihre Leitzinsen wahrscheinlich weiter anheben wird, könnte der Yen an Wert gewinnen, was bei der Umrechnung in Euro zu einem Anstieg führen könnte. Wir finanzieren diesen Schritt, indem wir unser Engagement am breiten US-Aktienmarkt und bei US-Staatsanleihen leicht reduzieren. Dies trägt zur Diversifizierung der Portfolios weg vom US-Dollar bei, den wir für überbewertet halten, und wir tauschen auch einige US-Aktien gegen eine Version aus, die vor Euro/Dollar-Währungsschwankungen geschützt ist.
- Vor einigen Wochen kauften wir globale Hochzinsanleihen mit vorhandener Liquidität, die wir gehalten hatten, um sie bei sich bietenden Gelegenheiten einzusetzen. Der Zinsunterschied zwischen Hochzinsanleihen und sicheren Staatsanleihen (der sogenannte "Spread"), der vor einigen Monaten noch sehr gering war und daher die Bewertungen unattraktiv machte, hat sich in den letzten Monaten ausgeweitet, weshalb wir glauben, dass die zusätzlichen Renditen von Hochzinsanleihen das zusätzliche Risiko wert sind.

Robert Greil
Chefstratege

Daniele Antonucci
Co-Head of Investment & Chief Investment Offic
Das Hin und Her bei den Handelszöllen
Die US-Handelspolitik mit der Ankündigung und (vorübergehenden) Aufhebung von Zöllen sowie die Ungewissheit über potenzielle Handelsabkommen haben die Volatilität hochgehalten. Der Druck der Wirtschaft und der Märkte hat die US-Regierung zu einer weicheren Haltung veranlasst, welche die Tür für Verhandlungen öffnet und das Gleichgewicht der Risiken eher in Richtung Deeskalation als in Richtung weiterer Eskalation verschiebt. Dies war eine Erleichterung für die Märkte, die sich in letzter Zeit wieder erholten. Die jüngste Nachricht ist, dass die USA eine Einigung mit China erzielt haben. Für die nächsten 90 Tage werden die USA ihre Zölle gegenüber China von 145 % auf 30 % und China von 125 % auf 10 % für US-Einfuhren senken. Wir sehen dies als eine positive Entwicklung für die Märkte an, auch wenn es erst einmal nur vorübergehend ist und die Zölle nicht auf das Niveau vor dem Beginn der Handelsspannungen zurückbringt. Der Stagflationsimpuls (geringeres Wachstum und höhere Inflation) ist zwar weniger stark, aber noch nicht ganz verschwunden.
Wir konzentrieren uns auf den Hauptfaktor, der die Abfolge der US-Politik bestimmt. Bislang sehen wir einen negativen Einfluss der Zölle, erwarten aber im weiteren Verlauf positive Auswirkungen von Steuersenkungen und Deregulierung. Während erstere offensichtlich die Stimmung bei Investoren, Unternehmen und Verbrauchern verschlechtert haben, dürften letztere der Weltwirtschaft und den Märkten Rückenwind verleihen. Auch im Rest der Welt ist überwiegend mit zusätzlichen staatlichen Ausgaben und Leitzinssenkungen zu rechnen, insbesondere in der Eurozone, wo die Inflation niedriger ist als in den USA. Unsere Strategie konzentriert sich also darauf, die Abwärtsrisiken zu mindern und sich gleichzeitig für künftige Aufwärtsmöglichkeiten zu positionieren.
Diversifizierung von US-Anlagen und Dollar in Richtung Japan
Das Gewinnwachstum in Japan hält sich gut, und wir glauben, dass die Corporate Governance-Reformen vom Markt unterschätzt werden. Japan verhandelt derzeit ebenfalls an einem Handelsabkommen mit den USA. All dies sollte japanischen Aktien zugutekommen, so dass wir uns entschlossen haben, einige zu kaufen und damit überzugewichten.
Darüber hinaus steigt die Inflation in Japan nach einer langen Deflationsphase, was bedeutet, dass die Bank of Japan die einzige große Notenbank ist, die ihre Leitzinsen anhebt. Dies dürfte den Yen stützen, der derzeit attraktiv bewertet ist. Wir glauben, dass der Yen aufwerten könnte, was zum Teil dadurch unterstützt wird, dass sich die japanischen Anleger wieder auf ihren Markt konzentrieren (was sie in der Regel tun, wenn die Unsicherheit zunimmt), was in der Umrechnung in Euro zu Gewinnen führt.
Wir finanzieren den Kauf japanischer Aktien durch den Verkauf einiger US-Aktien und
-Staatsanleihen, was auch zu einer Diversifizierung weg vom US-Dollar beiträgt, der unserer Meinung nach angesichts der Haushalts- und Handelsdefizite langfristig überbewertet bleibt. Auf kurze Sicht sehen wir ein geringeres Interesse ausländischer Anleger am Kauf von auf Dollar lautenden Vermögenswerten, was zu einer Schwächung der Währung führen könnte. Um die Schwäche des US-Dollars auszunutzen, haben wir auch einige "normale" US-Aktien gegen eine Version getauscht, die gegen Schwankungen des Euro/Dollar-Wechselkurses geschützt ist.
Erzielung von Zusatzerträgen bei Aktien und Renditen bei Anleihen
Als wir vor einigen Wochen unsere Portfolios neu ausbalancierten, beschlossen wir in unserem Anlageausschuss, unsere frühere Übergewichtung von Aktien nicht ganz zu halten. Wir blieben bei "ungefähr neutral" (in niedrigeren Risikoprofilen, während wir in risikoreicheren Profilen leicht übergewichtet waren). Mit dieser Positionierung haben wir die Erholung der Aktienmärkte in der zweiten Aprilhälfte und Anfang Mai gut aufgefangen. Die Erholung bringt uns nun zu einer leicht übergewichteten Aktienposition zurück, die wir angesichts der derzeitigen Deeskalation der Handelsspannungen und des vorläufigen Handelsabkommens zwischen den USA und China als weitere positive Entwicklung beibehalten wollen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Risiken zwar auf einem niedrigeren, aber immer noch hohen Niveau bleiben, ist unsere Aktienübergewichtung moderat. Außerdem halten wir an unserem US-Aktien-"Versicherungs"-Instrument fest, das an Wert gewinnt, wenn US-Aktien fallen (sofern die Kenntnisse und Erfahrungen der Kunden sowie die Richtlinien und Vorschriften der Anleger dies zulassen).
Im Zuge unserer Neugewichtung haben wir beschlossen, einen Teil der Liquidität zu behalten. Wir waren und sind nach wie vor der Ansicht, dass die Cash Renditen aufgrund der erwarteten Leitzinssenkungen in Zukunft geringer ausfallen werden, so dass wir diese Liquidität nutzen wollten, wenn sich eine Gelegenheit ergeben sollte. Diese Gelegenheit bot sich bei hochverzinslichen Anleihen. Wir haben unser Engagement in Hochzinsanleihen lange Zeit reduziert gehalten, weil die Bewertungen nicht überzeugend waren. Der Unterschied zwischen den Zinssätzen für Hochzinsanleihen und den Zinssätzen für sichere Staatsanleihen (der so genannte "Spread") war zu gering, um das zusätzliche Risiko zu rechtfertigen. Jetzt haben sich diese Risikoaufschläge jedoch auf ein Niveau ausgeweitet, das unserer Meinung nach einen angemessenen Ausgleich für die Risiken bietet. Daher haben wir vor kurzem unser Engagement in Hochzinsanleihen auf eine neutralere Position erhöht, die mit Liquidität finanziert wird. Wir glauben, dass diese Position dazu beitragen wird, eine höhere Rendite in den Portfolios zu erzielen, wobei eine moderate Größenordnung sicherstellt, dass das Risiko-Ertrags-Verhältnis für unsere Strategie angemessen ist.
Wie wir unsere Strategie angesichts der Volatilität positionieren
Wir haben schon früher argumentiert, dass es wenig sinnvoll ist, seine Anlagen mit Verlust zu liquidieren, wenn die Märkte fallen, und zu versuchen, später wieder in den Markt einzusteigen, wobei man zwangsläufig einen hohen Preis zahlt. Anstatt den Markt zu timen, ist es unserer Meinung nach oft sinnvoller, "Zeit im Markt" zu verbringen, die Rendite zu steigern und über Regionen und Anlageklassen hinweg diversifiziert zu bleiben. Auf diese Weise kann eine Schwankung in einem Teil des Portfolios (z.B. bei Aktien oder Unternehmensanleihen) durch einen Gewinn in einem anderen Bereich (z.B. bei Gold oder Staatsanleihen, die bei zunehmender Unsicherheit tendenziell an Wert gewinnen) ausgeglichen werden.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir statisch agieren. Vielmehr ist ein aktives Portfoliomanagement ein wichtiger Pfeiler unserer Anlagestrategie. In Anbetracht der Tatsache, dass die Bewertungen von US-Aktien nach wie vor anspruchsvoll sind, insbesondere im Technologiesektor, halten wir an unserer Diversifizierungsstrategie fest und investieren in einen gleichgewichteten US-Index. Der Index gewichtet attraktiver bewertete Branchen wie US-Industrie- und Finanzwerte höher, die auch von Handelsschutz, fiskalischen Impulsen und finanzieller Deregulierung profitieren könnten. In jüngster Zeit haben wir angesichts unserer Erwartung zusätzlicher Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur einige europäische Aktien gekauft.
Schließlich kombinieren wir unsere moderate Übergewichtung von Aktien, die auf Wachstum abzielt, mit einer Übergewichtung von kurzlaufenden Staatsanleihen, einer defensiven Positionierung zur Risikominderung. Außerdem bevorzugen wir europäische Unternehmensanleihen hoher Qualität gegenüber ihren US-amerikanischen Pendants und halten weniger US-Staatsanleihen als üblich, da wir eine hohe amerikanische Staatsverschuldung für ein Risiko halten. Wir sind bereit, unsere Positionierung anzupassen und die Auswirkungen der Zollunsicherheit auf die Portfolios abzumildern, während wir gleichzeitig darauf abzielen, Chancen zu nutzen, wenn die Deeskalation des Handels dauerhafter wird und politische Anreize zum Tragen kommen.
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