WOCHENAUSBLICK

Merck Finck-Chefstratege: "Weitere Allzeithochs an den Aktienmärkten realistisch"

Nach der gestrigen EZB-Entscheidung, die Leitzinsen im Euroraum unverändert zu lassen, richten sich nun alle Blicke auf September: „Wir rechnen sowohl bei der EZB als auch bei der Fed im September mit einer Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck verweist auf die laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde „Wait and Watch“-Situation, in der sich die EZB wie auch die Fed derzeit befinden. Greil: „Die immer noch vorhandene Zollunsicherheit erfordert Geduld.“ Sollte es zu den noch erwarteten US-Zolldeals – auch mit der EU – kommen, dann wäre das Bild klarer. 

Greil: „Die Aussicht auf weitere Leitzinssenkungen sind mit der sich besser als befürchtet haltenden Weltwirtschaft und der Aussicht auf steigende Fiskalausgaben bei den gerade in den USA bestehenden Deregulierungstendenzen die Basis, auf der die neuen Allzeithochs an den Aktienmärkten fußen.“ Und weiter: „Kurzfristig könnten erst einmal weitere Zolldeals für anhaltenden Rückenwind sorgen, wobei die zu erwartende Volatilität unverändert für eine breit diversifizierte Anlagestrategie spricht, in der Aktien aus unserer Sicht übergewichtet bleiben sollten.“

Datenseitig stehen nächste Woche gerade in den USA Schlüsselzahlen an: vom Verbrauchervertrauen für Juli (Dienstag) über das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal (Mittwoch) bis zum für den Fed-Kurs wichtigen Arbeitsmarktbericht für Juli sowie dem „ISM“-Einkaufsmanagerbericht (beide Freitag).

In Deutschland, sowie für den Euroraum insgesamt, wird der Fokus auf dem Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal (Mittwoch) liegen. Hierzulande werden dann noch die vorläufigen Inflationszahlen für Juli (Freitag) veröffentlicht. Dazwischen kommen jeweils noch Arbeitsmarktzahlen am Donnerstag. Zudem stehen am Freitag noch die finalen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe im Juli auf der Agenda.

Und in Asien wird der Fokus neben den chinesischen Juli-Einkaufsmanagerindizes für Juli am Donnerstag und Freitag in Japan auf dem Notenbanktreffen der Bank of Japan am Donnerstag, einen Tag vor neuen Arbeitsmarktzahlen dort, liegen.

Robert Greil, CFA, 
Chefstratege 
MERCK FINCK A QUINTET PRIVATE BANK

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